Der Arbeitsweg, und damit die Möglichkeit zum kurzen Abschalten zwischen den Pflichten im Job und Pflichten daheim, fallen für viele von uns – bedingt durch die Arbeit im Homeoffice – weg. Auch viele Freizeitaktivitäten zwischen Sport und Kultur fallen weg. Das bedeutet im Umkehrschluss ständige Anspannung, Belastung und Unausgeglichenheit. Wie lässt sich die körperliche und seelische Balance stärken?

Aus Sicht der Dipl. Psychologin Karin Matko von den TU Chemnitz ist eine Möglichkeit, wie-derkehrende, bewegte Pausen am Heimarbeitsplatz von nur 5-10 Minuten aktiv zu nutzen. Diese Zeit wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Produktivität aus. Im Folgenden finden Sie einige Idee und Beispiele für die „aktiv Pausen“:

  • Atmung: Viele Menschen unterschätzen die Wichtigkeit einer tiefen und vollständigen Bauchatmung. Mit ein paar tiefen Atemzügen können Sie Ihre Energiereserven sofort auffüllen und fühlen sich wieder frisch und munter. Das gelingt im Sitzen oder, besser noch, im Stehen – am offenen Fenster oder gleich im Freien. Als zusätzlichen Impuls können Sie auch ihre Arme kreisförmig im Rhythmus der Atmung nach oben und unten bewegen.
  • Arme: Diese Übung kann im Sitzen oder im Stehen ausgeführt werden. Überkreuzen Sie dafür Ihre Arme vor Ihrer Brust und versuchen Sie ihre Arme, so gut es geht, zu verknoten. Ziehen Sie nun die Schultern bewusst nach unten und die Ellenbogen ein Stück nach vorn. Schließen Sie die Augen und atmen Sie in den Bereich zwischen den Schulterblättern, der jetzt eine wunderbare Dehnung erfährt. Verweilen Sie kurz in dieser Haltung und wiederholen Sie die Übung.
  • Sitzen: Setzen Sie sich aufrecht hin. Rutschen Sie eventuell an die vordere Stuhlkante und verankern Sie Ihre Füße fest auf dem Boden. Atmen Sie ein und heben Sie dabei Ihren linken Arm. Beim Ausatmen drehen Sie sich nach hinten und platzieren Sie Ihren Arm entweder auf dem Stuhl oder der Stuhllehne. Die rechte Hand können Sie auf Ihren linken Oberschenkel legen. Ihr Oberkörper ist nun nach hinten gedreht, aber immer noch aufrecht. Diese Drehung entlastet Ihre Bandscheiben und macht Ihren Rücken geschmeidig. Halten und dann auf der anderen Seite wiederholen.
  • Gesäßdehnung: Bleiben Sie aufrecht sitzen und legen Sie nun Ihren linken Fuß auf ihren rechten Oberschenkel. Das linke Knie fällt dabei locker nach außen. Vielleicht verspüren Sie jetzt schon eine Dehnung in Ihrer linken Gesäßhälfte. Um diese Dehnung zu verstärken, beugen Sie sich nun mit geradem Rücken nach vorn über Ihre Beine. Gehen Sie nur so weit, wie es Ihre Flexibilität zulässt. Nehmen Sie einige tiefe Atemzüge in Ihren Bauch und lösen Sie dann die Übung wieder auf. Auf der anderen Seite wiederholen.
  • Meditation: Für die Summ-Meditation setzen Sie sich aufrecht hin, schließen Sie die Augen und beobachten zunächst Ihren Atem, wie er kommt und geht. Anschließend beginnen Sie beim Ausatmen leise zu summen wie eine Biene, ganz ruhig und gleichmäßig im Rhythmus Ihrer Atmung. Summen Sie so für einige Minuten. Danach lassen Sie das Summen ausklingen und bleiben noch einige Weile ruhig sitzen. Lauschen Sie in die Stille hinein, die auf das Summen folgt.

Jeder im Homeoffice Tätige sucht den Ausgleich und sollte einige dieser Übungen regelmäßig in den Arbeitsalltag einbauen. Viel Spaß. Weitere Ideen und Anregungen finden Sie im folgenden Video:

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